Stille Heldinnen

Afrikas Großmütter im Kampf gegen HIV/Aids

Auch in Afrika wächst die Zahl alter Menschen. Diese vergessene Generation gehört zu den Ärmsten der Armen. In einer Phase, in der die körperlichen Kräfte ohnehin schwächer werden, sind sie für zwölf Millionen Aids-Waisen meist die einzige Rettung.

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Immer mehr Großmütter übernehmen die Pflege und Erziehung ihrer Enkelkinder, weil deren Eltern an Aids erkrankt sind. Nicht selten wird ihnen auch die Mitschuld am Tod des eigenen Kindes unterstellt, weil sie unmoralisches Verhalten zugelassen hätten. Die Folge ist Isolation und Verdrängung aus dem sozialen Netzwerk bis hin zu Vertreibung aus dem Heimatdorf.

Im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit spielen die alten Frauen mittlerweile eine zentrale Rolle: Mehr als die Hälfte der heute zwölf Millionen Aids-Waisen Afrikas wächst bei ihnen auf. Arm und vom Leben gezeichnet, halten sie die Familien zusammen, kümmern sich um Schulangelegenheiten, Gesundheitsversorgung und Ernährung der Enkel. Sie sind zudem oft die Einzigen, die traditionelles Wissen an die dritte Generation weiter geben. Das großartige Engagement dieser stillen Heldinnen findet bisher kaum Beachtung und Unterstützung.

Still-Heldinnen3Aids und alte Menschen spielten in der Ent-wicklungszusammenarbeit bisher kaum eine Rolle, klagt Geschäftsführer Michael Bünte von HelpAge Deutschland. Das Thema sei vielfach noch nicht angekommen, es müsse präsenter werden. Die Ausstellung „Stille Heldinnen – Afrikas Großmütter im Kampf gegen HIV/Aids" zeigt, wie die Osnabrücker Hilfs-organisation HelpAge Deutschland in Afrika einen wichtigen Beitrag hierzu leistet. So werden z.B. Großmütter mit einer winzigen Rente von wenigen Euro im Monat gefördert und können so das Überleben ihrer Familien sichern.

Die großformatigen Portraits des Osnabrücker Fotografen Christoph Gödan drücken vor allem eines aus: die Würde dieser Frauen im Kampf gegen die Krankheit und für das Leben der Kinder. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog der Fotografien mit Begleittexten.

StilleHeldinnen5Die Ausstellung in der Marktkirche Hannover und weitere Veranstaltungen waren vom 9. bis 28. Februar 2011 in einer beispiellosen Kooperation zusammen von der Stadt Hannover Agenda 21-Büro, Soroptimist International, HIV/AIDS-Seelsorge Ev.-luth. Landeskirche Hannover, Marktkirche St. Georgii et Jacobi, Schauspiel Hannover, Hannöversche AIDS-Hilfe mit HelpAge Deutschland realisiert worden. Zur Eröffnung waren Bürgermeister Bernd Strauch, Marktkirchenpastorin Hanna Kreisel-Liebermann, Michael Bünte, Geschäftsführer HelpAge Deutschland und der Fotograf Christoph Gödan anwesend. Moderiert wurde sie von Mechthild Schramme-Haack, Soroptimist International Club Hannover.

 


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